Cannabis ist kein Nischenprodukt mehr, spätestens seit der Teillegalisierung in Deutschland wissen mehr Menschen denn je darüber Bescheid. Aber auch im medizinischen Kontext spielt Hanf eine wichtige Rolle. THC wird bei verschiedenen Beschwerden von Ärzten verordnet, seit 2017 ist die Verschreibung möglich. Im Freizeitbereich ist THC zwar ebenfalls sehr bekannt, wird aber zunehmend von Derivaten ergänzt. Welche das sind, verraten wir dir.

THC ist die Mutter der Cannabinoide

Wenn du von Cannabis hörst, steht meist der Wirkstoff THC im Mittelpunkt. Das psychoaktive Cannabinoid ist für seine Effekte wie Entspannung, Heißhungerattacken und Euphorie bekannt. Durch die Interaktionsfähigkeit mit deinem Endocannabinoid-System kann THC außerdem Einfluss auf deine Wahrnehmung und deine Laune nehmen.

Im medizinischen Kontext wird das Cannabinoid vor allem bei Schmerzen, Schlafstörungen aber auch chronischen Entzündungskrankheiten und Übelkeit eingesetzt. Die appetitanregende Wirkung ist bei Menschen mit Essstörungen und krankheitsbedingtem Übergewicht gefragt. Ärzte dürfen Cannabis auf Rezept verordnen, seit 2024 braucht es hierfür auch keine BTM-Verordnung mehr.

THCO auf der Überholspul

THC ist schon längst gut erforscht, bekommt aber mittlerweile Konkurrenz durch ein Derivat namens THCO. Vielleicht hast du davon schon einmal gehört – es handelt sich um eine synthetisch veränderte Form von THC, die durch einen chemischen Prozess hergestellt wird. Der entscheidende Unterscheid: THCO soll bis zu dreimal stärker wirken als reguläres THC!

Warum? Weil THCO erst im Körper umgewandelt werden muss, bevor es seine Wirkung entfaltet. Die tritt dadurch langsamer ein, schlägt aber heftiger zu. Falls du mehr erfahren möchtest, kannst du dir THCO Produkte direkt hier ansehen.

Wissenschaftlich ist THCO noch lange nicht so weit erforscht wie THC, Langzeitstudien fehlen noch. Erfahrungsberichte von Nutzern deuten aber darauf hin, dass die gewohnte Wirkung von THC ebenfalls eintritt, aber deutlich verstärkt. Wenn du dich darauf einlässt, musst du darauf aufpassen, aus welcher Quelle das Produkt stammt.

THCA ist die unbekannte Neuheit

Die Vorstufe von THC oder auch die Rohform ist THCA. Diese kommt natürlich in der frischen Cannabispflanze vor noch bevor THC entsteht. Hierfür braucht es dann nämlich Hitze oder UV-Licht. Wird THCA erhitzt, wandelt es sich in das psychoaktive THC um.

Das klingt erst einmal so, als wäre THCA wirkungslos. Auch wenn es keinen Rausch auslöst, wird es von der Cannabis-Community geschätzt. Es gibt zudem erste Hinweise, dass auch THCA neuroprotektive, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben könnte. Vielleicht eine spannende Alternative für jene, die die Vorzüge von Cannabis ohne Rausch genießen möchten.

Achtung: Sobald THCA erhitzt wird, wandelt es sich in THC um. Dann kommt es zur rauschartigen Wirkung.

Über 100 Cannabinoide in der Hanfpflanze

THCA, THCO und die Reinform THC sind nur drei von über 100 bekannten Cannabinoiden, die in der Hanfpflanze vorkommen oder daraus hergestellt werden. Eine ebenfalls bekannte Verbindung ist Cannabidiol (CBD), das vor allem beruhigend wirkt. Es hat ebenso wie THCA keine psychoaktive Wirkung. Weniger bekannt ist Cannabinol (CBN), das oft mit Schlaf und Entspannung in Verbindung gebracht wird.

Die generelle Forschung zu Cannabinoiden steckt noch in den Kinderschuhen, eines ist aber klar. Cannabis wird zwar oft automatisch direkt mit THC in Verbindung gebracht, es gibt aber deutlich mehr.

Von lauYo